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Taranis: Armen mit zwei Schaltern

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Info: Dieser Beitrag (mit allen Fotos) wurde von meinem Gast-Autor Lucas verfasst, nicht von mir (Phil).

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Vor einer Woche ist mein Quad – versehentlich! – in ein Hornissennest abgestürzt. Ein Freund ist mit mir hingelaufen, und bis wir es bemerkten, wurden wir schon angegriffen. Ich schüttelte eine Hornisse von meiner Hand und kam an den Schalter meiner Taranis, was den Quad armte und meinem Freund, der ihn aufgehoben hatte, eine kleine Schnittwunde verpasste.

Um das in Zukunft zu vermeiden, habe ich die hier beschriebene Anpassung gemacht: Armen über zwei Schalter.

Grundlegendes Vorgehen

Diejenigen, die ihr Fluggerät über einen Schalter Armen und über den Gleichen Disarmen, werden hierbei einfach den entsprechenden Schalter auf einen Aux-Channel gelegt haben, sodass der FC das Kommando bekommt. Für das Zwei-Schalter-Armen werden wir in der Taranis die Logical Switches benutzen, um für das Armen einen zweiten Schalter zu benutzen. Disarmen sollte jedoch in diesen Beispielen immernoch über den ersten Schalter gehen, man könnte es aber auch anders einrichten.

Dieser Artikel stützt sich auf der OpenTX University, die umfangreiche Dokumentation bereitstellt.

Und-Verknüpfung

Die Und-Verknüpfung ist der Grundbaustein der benötigten Logik. Würde man es wie im folgenden Bild (Model markieren –> Page öfter drücken) mit einem AND über zwei Schalterpositionen realisieren, dann würde sowohl Armen als auch Disarmen mit beiden Schaltern funktionieren. Dies ist schon besser als ein Schalter, aber noch nicht wirklich ideal. Man erstellt sich hiermit sozusagen einen „breiten“ Schalter. Das Weiterleiten dieser Logik auf den Funkkanal kommt später im Artikel.

Taranis-Armen-AND-A-B

Sticky-Funktion

Die Sticky-Funktion wird durch ein Signal aktiviert (hier L1) und kann danach erst wieder durch Aktivwerden des zweiten Signals (hier !SA↓) deaktiviert werden. In unserem Fall bewirkt sie zwei Dinge:

  1. Der Quad bleibt gearmt, auch wenn der zweite Schalter H zwischenzeitlich die Wunschposition verlässt – das erlaubt das Benutzen von zurückspringenden Schaltern wie es der Schalter H bei der Taranis ist.
  2. Nur Schalter A ist fähig, den Quad wieder zu disarmen. Das ! davor steht für ein logisches Nicht. So wird disarmt, sobald Schalter A in irgendeiner anderen Position außer der Wunschposition ist.

Taranis-Armen-AND-A-H-Stcky

Bei einer solch einfachen Logikschaltung sollte man sich jedoch abgewöhnen, den primären Schalter (hier A) immer auf der gefährlichen Position zu lassen. Denn dann ist der sekundäre Schalter ausschlaggebend und so hat man effektiv wieder das gleiche Problem wie davor mit einem Schalter. Spezielle zeitlichen Bedingen können hier helfen:

Edge-Funktion

Die Edge-Funktion überprüft gewisse Bedingungen an den zeitlichen Verlauf eines Signals, um aktiv zu werden. Anstatt der AND-Funktion habe ich SA↓ nochmal dahinter eingetragen, in den sog. AND-Slot, der die gleiche Und-Verknüpfung bewirkt.

Im ersten Beispiel bewirkt die Edge-Funktion, dass Schalter H eine Sekunde umgelegt sein muss, und wenn dann Schalter A noch passt, wird L1 aktiv. Der Sticky regelt dann wie vorhin den Rest:

Taranis-Armen-Edge-H-1s-AND-A-Stcky

Im zweiten Beispiel habe ich eine Obergrenze für SH↓ angegeben, L1 wird also nur aktiv wenn SH↓ für maximal 0,5 Sekunden und gleichzeitig SA↓ umgelegt ist:

Taranis-Armen-Edge-H-max-0,5s-AND-A-Stcky

Im dritten Fall muss SH↓ minimal 0,1 s und maximal 0,5 s umgelegt sein:

Taranis-Armen-Edge-H-min-0,1s-max-0,5s-AND-A-Stcky

Diese drei Beispiele sollen die Edge-Funktion etwas erläutern. Es steht hier jedem frei, die Logik so zu gestalten, dass man versehentliches Armen am besten verhindern kann. In meinen obigen Beispielen bin ich auf den sekundären Schalter H mit Bedingungen losgegangen, genauso gut könnte man Bedingungen für den primären Schalter A definieren, oder für beide. Ich selbst habe auch noch nicht die perfekte Logik erstellt, um absolut willentliches Armen sicherzustellen.

Umstellen des Arming-Kanals

Egal welche Logik man nun realisiert, nun muss die letzte Logic Function (in den Beispielen oben meistens L2), also i.d.R. den Sticky, auf den entsprechenden Funkkanal weitergeleitet werden. Hierzu navigiert man in den Mixer und bearbeitet den Arming-Kanal, der auf den der FC konfiguriert ist. Man gibt lediglich die Logic Function seiner Wahl als Quelle an:

Taranis-Armen-Mixer-Schalter

Test vor dem Einsatz

Man sollte nun überprüfen, ob der FC die korrekten Signale bekommt sodass die Zwei-Schalter-Logik auch so funktioniert wie man es sich erwartet (Armen und Disarmen). Propeller dafür abmontieren oder am besten den FC und Empfänger nur über USB versorgen.

Es gibt noch einen Nachteil der Zwei-Schalter-Logik: Hat man einen Failsave in großer Höhe und ist gezwungen, in kurzer Zeit neu zu armen, kann es u.U. zu lange dauern, sich an die einprogrammierte Logik zu erinnern oder die Steuerknüppel loslassen zu müssen.

Der Beitrag Taranis: Armen mit zwei Schaltern erschien zuerst auf Phils Blog.


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